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Liebe ist ... nur ein Gefühl ?

Was ist "Liebe"

Alles wäre so einfach, wenn sich die Liebe nur auf die bloße Zuneigung zu einem anderen Menschen reduzieren ließe. Man(n)/frau würde sich treffen, sich gut verstehen, sich verlieben, eine ewig währende Beziehung eingehen und alle wären glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Leider ist es in Wahrheit wesentlich komplizierter. Einer der Hauptgründe an dem Beziehungen im Allgemeinen scheitern ist auch einer der größten Fehler, den man machen kann. Leider nehmen viele Paare nach einer Weile die Liebe des Anderen als selbstverständlich hin. - Das wäre ungefähr so, als würden sie ihrer Oma jeden Tag die Kohlen raufholen. Eine Weile bedankt sie sich dafür und lädt sie anschließend zu Kaffee und Kuchen ein. Irgendwann fällt der Kuchen weg, später der Kaffee und schließlich gibt es nicht einmal mehr ein Dankeschön. Irgendwann vergessen sie es einfach. Das wird sich summieren und schließlich haben sie einfach keine Zeit mehr für Kohlen oder gar die Oma. Es macht ihnen sicher Spaß, der Oma die Kohlen zu holen, solange sie sich freut und es ihnen auch zeigt. Was immer ihr Partner auch für sie tut ist nicht selbstverständlich. Er/Sie ist in keiner Weise dazu verpflichtet. Liebe beruht auf sehr vielen verschiedenen Gefühlen, gründet auf Einzelheiten und Erfahrungen und wird daher täglich neu definiert. Die Liebe ihres Partners sollten sie täglich neu erforschen und erobern. Nur dann wird ihre Liebe mit ihnen beiden wachsen.

"Das du verliebt bist, kann dir niemand sagen. Du fühlst es - es durchströmt dich. Es fließt durch dich hindurch. Dir fällt es schwer, an etwas anderes zu denken..."

Männer...

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass ich nicht für alle Männer/Frauen sprechen kann. Ich habe versucht, typische Verhaltensweisen herauszufinden die Probleme verursachen können. Entweder finden sie sich in einer dieser Beschreibungen wieder (dann sollten sie darüber nachdenken, sich zu ändern) oder eben nicht.

Sich zu verlieben erschien mir meistens, wie vom Blitz getroffen zu werden. Ich bin sicher, den meisten da draußen geht es genauso. Und schon sind wir drin im Schlamassel. ER weiß sofort, dass er SIE liebt. Vom ersten Moment an ist er sich sicher, dass er eine Beziehung wünscht (oder nicht). WIE diese aussehen soll ist dabei zunächst einmal relativ. ER braucht keine Bedenkzeit um zu erkennen, was er weiß. Nichts ist im Moment wichtiger und er wird alles tun, um sie glücklich zu machen.

Frauen...

Wenn SIE sich verliebt - so sagten mir die meisten - ist es, wie in einen warmen Regen zu kommen. Die erste Euphorie... Der Regen wird mit der Zeit stärker, je sicherer sie sich wird. Wenn sie ihm aber ihre Liebe schließlich gesteht, ist bereits einige Zeit vergangen. Diese braucht sie einfach, um sich selbst sicher und über ihre Gefühle klar zu werden, bevor sie sich an ihren Partner wendet. Diese Zeitspanne kann bei einigen sehr lang sein. Der Mann hat dabei leider meist längst resigniert, da er glaubt mit seinen Gefühlen ins Leere gelaufen zu sein. Er hat das Gefühl nur zu geben und nichts dafür von ihr zu erhalten und fühlt sich unter Umständen sogar ausgenutzt. Er wird, nachdem er zunächst (vielleicht sogar übertrieben heftig) um sie geworben hat, gleichgültig. Nicht selten rennt er von einer Kurzbekanntschaft in die nächste, weil er nicht gelernt hat, die Zurückhaltung einer Partnerin richtig einzuschätzen.

Das Problem:

Ohne die Frauen allein kritisieren zu wollen, beginnt das Dilemma bei ihnen. Da ein Mann, wenn er sich verliebt hat, von Anfang an immer bedingungslos lieben wird, passiert es ihm sehr oft, dass er zurückgewiesen wird - ohne tatsächlich eine Gegenleistung in Form von Liebe erhalten zu haben. Der Grund dafür ist, dass viele Frauen anders als die meisten Männer dazu neigen, ihren potentiellen Partner zu bewerten und zu beurteilen. Sie bewertet die Situation aus gesunder Distanz und entscheidet sich später, genießt ohne sich zunächst zu binden und beurteilt, was ihr die Beziehung bringen würde - ein Mann, der auf diese Weise vorgeht, wird von der Frauenwelt als "Schwein" bezeichnet. Andersherum wird eine Frau, die nicht zurückhaltend reagiert sondern so wie ein Mann bedingungslos liebt, soviel gibt wie sie kann und - wie ein Mann - erst dann aufgibt, wenn die Beziehung wirklich unmöglich oder einfach nur am Ende ist, von der Männerwelt als "Schlampe" tituliert.

Wird ein Mann also zu oft zurückgewiesen, wird er versuchen sich zu schützen. Die meisten Männer suchen den Schutz in der Effizienz. Es ist nicht logisch, seine Energie an eine Person zu verschwenden, in der Erwartung, erneut in der Warteschleife zu landen, oder abgelehnt zu werden. Somit versuchen viele Männer um mehrere Partnerinnen gleichzeitig zu werben, bis sie zumindest eine davon als hoffnungsvoll betrachten und sich sicher genug fühlen, ihre Deckung aufzugeben. An diesem Punkt brechen sie die anderen Beziehungen zumeist ab, um sich nur noch um die Frau ihres Herzens zu kümmern. Bis dieser Punkt allerdings erreicht ist, wird er nie bereit sein, wieder soviel zu geben ohne etwas dafür zu erhalten. Aus dieser Erwartungshaltung heraus können nur selten feste Beziehungen entstehen. Und nicht selten verlieren solche "Schweine" sogar mehrere Partnerinnen und am Ende das Vertrauen in die Frauen selbst.

Die meisten Frauen suchen ebenfalls nach der x-ten Enttäuschung Schutz. Einige schützen sich dabei durch Rücksichtslosigkeit. Wozu etwas investieren, oder sich binden, wenn man das bisschen was SIE wirklich braucht auch so bekommt? Jemanden kennen lernen, nehmen was zu haben ist und sich bloß nicht binden, bis Mister X vorbeikommt. Sobald dieser Eine da ist, richten sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihn und können eine ehrliche und tiefe Liebe aufbauen - Die meisten Frauen, die so vorgehen, werden "Mister X" allerdings nicht zu Gesicht bekommen.

Die "guten Jungs" fallen mit zunehmendem Alter auf einen charmanten Augenaufschlag allein nicht mehr herein und sie ist meist zu oberflächlich um möglicherweise einen perfekten Partner zu erkennen und zu halten, wenn er schließlich auftaucht. Dabei verkennen sie die Tatsache, das "Mister X" keinesfalls eine perfekte Frau sucht, sondern einen einfachen Menschen - "jetzt leben, später lieben" endet bei den meisten Frauen in einer Sackgasse. Bei einigen kommt es danach zur Torschlusspanik und nach 7 Jahren zur ersten Scheidung. Dahinter steckt eine Mentalität, die auf Angst begründet ist und daher viel Zeit und Liebe braucht, um Vertrauen zu entwickeln, dass anfänglich noch da war. Mit dem Eintritt ins Berufsleben und der Geburt des ersten Kindes fehlt den meisten Männern aber spätestens jetzt diese zusätzliche Kraft... damit schließt sich der Kreis.

Ausnahmen

Nicht alle sind so - es gibt keine perfekten Menschen und auch keine vollständigen Trottel. Genauso gibt es niemanden, der bis ins Detail so ist, wie beschrieben. Sie sind mit Sicherheit ganz anders - oder? ;)

Wir müssen lernen, miteinander zu reden. Die meisten Typen da draußen haben eines gemeinsam: sie würden alles tun für die Frau ihrer Träume. Nur meistens tun sie dann genau das Falsche. Vielleicht sollten die Mädels ihren Jungs nicht alles so krumm nehmen was sie tun, sondern eher die liebenswerte Absicht dahinter sehen. Wir müssen noch viel lernen, darüber was Frauen wirklich wollen. Glauben sie nie, sie wären damit am Ende - niemand ist vollkommen - außer dem Papst.

Als Frau sollten sie das, was er für sie tut, - egal wie falsch es ist - nicht zu kritisieren. Nachdenken, was gemeint ist, anstatt jede Kleinigkeit persönlich zu nehmen. Als Mann sollten wir lernen, dass wir uns nicht vor der Frau unserer Träume produzieren müssen - was sie wirklich will ist Liebe und Verständnis, dumme Sprüche braucht sie genauso wenig, wie sie an ihrer Stelle.

(ac/tom) Diskussion